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Verstehen können wir das Leben,
wenn wir in die Vergangenheit blicken
  - aber leben müssen wir in der Zukunft.

Paul Eipper

Formen und Bestattung im Wandel der Zeit

Die Formen der Totenbestattung sind bis heute bei den Völkern und Kulturen verschieden. Tote werden der Erde, dem Feuer, dem Wasser und der Luft übergeben.
 

Aus Grabfunden weiß man, dass z.B. die Jäger und Sammler der mittleren Altsteinzeit ihre gestorbenen Angehörigen nicht einfach liegen ließen, sondern sorgfältig bestatteten. Dies geschah meist im Freien, in einer besonderen Stellung mit einer besonderen Ausrichtung.

Die alten Ägypter  hatten den Tod sogar in die Mitte ihrer Kultur gerückt. Schon zu Lebzeiten begannen die Herrscher damit, sich eine prächtige Grabanlage mit allen Dingen für das Leben nach dem Tode, errichten zu lassen. Die Baumeister entwarfen noch nie da gewesene Grabmale - die Pyramiden. Die Totenhäuser waren nicht aus vergänglichen Lehmziegel, wie die Wohnhäuser, sondern aus Naturstein. Es waren Häuser für die Ewigkeit. Solche Gräber konnten sich natürlich nur die Pharaonen leisten. Die mächtigste Pyramide ist z.B. die des Pharao Cheops. In das prächtige Grab kamen Alltagsdinge oder Bilder. Sie meinten die Seele brauche einen Platz für ihre Rückkehr. Deshalb sollte der Körper des Verstorbenen funktionstüchtig erhalten werden. Die Toten wurden mumifiziert und das Gehirn entfernt. Innere Organe kamen getrocknet in Gefäße, welche man Kanopen - Krüge nannte. Mumien, Kanopen und Grabbeigaben kamen in die unterirdische Sargkammer. Bevor dann diese verschlossen wurden, vollzogen die Totenpriester das heilige Mundöffnungsritual: Mit Hilfe von Zaubersprüchen berührten sie Mund, Augen, Nase und Ohren der Mumie. Denn der Tote sollte auch künftig wieder essen, trinken und Befehle geben können.

Waffen, Werkzeuge und Hausgeräte wurden bei den Germanen als Grabgabe beigegeben. Denn nach dem Tod erwartete sie ein glückliches Leben, was sich bereits in der Fröhlichkeit des Leichenschmauses andeutete.

In den vorchristlichen Kulturen war es Ziel, die Verstorbenen darin zu hindern, wieder zu kehren und die Lebenden zu belästigen. Die Friedhöfe lagen außerhalb der Stadt, um die Lebenden zu schützen. In der Zeit der Römer legte man  großen Wert, auf ein repräsentatives Grabmonument außerhalb der Stadt an einer Ausfallstraße. In Wort und Bild waren ihre Taten auf dem Denkmal dargestellt.

Ein  jüdischer Friedhof ...

Auch bei den Muslime sind die Gräber und Friedhöfe ziemlich schmucklos. Sie werden auf dem Friedhof nur in einem  weißen Leinentuch bestattet, in Erwartung auf ein Leben im Paradiesgarten. Dorthin kommt, wer in seinem Leben die fünf Grundpflichten erfüllt hat. Die anderen Toten bleiben in ihren Gräbern, bis ans Ende der Welt.

Bei den Christen ist seit jeher die Erdbestattung Brauch, da auch sie auf  ein Leben bei Gott hoffen. Früher lagen die Friedhöfe meist direkt um die Kirche. So gab es bis ins 17.Jh. so genannte Beinhäuser. Das sind Galerien die den Hof der Kirche umgeben und mit Gebeine, Schädel oder Gliedmaßen ausstaffiert sind. Diese kamen hauptsächlich aus den großen Gemeinschaftsgräbern, den so genannten Armengräber, die mehrere Meter breit und tief waren und in denen, die in Leichentücher gehüllten Toten, ohne Sarg nebeneinander geschlichtet waren. Wenn ein Grab gefüllt war, schloss man es und öffnete ein anderes älteres. Die darin enthaltenen ausgetrockneten Gebeine schaffte man in Beinhäuser.  Ab dem 13.Jh. gab es viele kleine Grabtafeln mit Inschriften, die man an Kirchenwänden anbrachte. Diese Wandtafeln waren bis ins 18.Jh. weit verbreitet, manche Kirchen waren davon vollständig verkleidet. Heute werden die Friedhöfe immer öfter außerhalb der Ortschaften angelegt. Auf die Gestaltung der Gräber legten die Christen großen Wert. Sie begraben ihre Toten nicht nur, sie besuchen sie, beten an den Gräbern und schmücken sie mit Blumen und Kerzen. Doch viele Menschen wünschen sich heutzutage, frei von Glauben und Zwängen, eine Feuerbestattung. Manchmal wird auch gewünscht, dass jemand im Meer bestattet wird. Dabei wird die Urne mit der Asche im Meer versenkt. Es gibt auch Leute, die die Bestattung im Weltraum oder auf einem virtuellen Friedhof im Internet wünschen. Der Phantasie und dem Geschmack sind heute keine Grenzen mehr gesetzt.

...des Menschen Leben gleicht dem Morgentau, gleicht  einem Blitz 

   Akutagawa

 
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