Der Tempel
stammt aus der Griechischen Zeit etwa 330-30 v. Ch. und wurde
unter der Herrschaft von ptolemäischer Könige erbaut. Der Tempel
ist dem Schutzgott Horus oder Falkengott geweiht. Das ist der
Hauptgott in diesem Tempel. Die Griechen mussten ägyptische Götter
zur Verehrung nehmen, da sonst das ägyptische Volk sie nicht
anerkannte. Geht man durch den gewaltigen
36 m hohen und 63m breiten Pylonturm, den zweitgrößten
Pylon von Ägypten, muss man, um ins Innere des Tempels zu kommen,
an dem streng blickenden Horus vorbei, der dort Wache hält.
Besonders eindrucksvoll ist im Inneren die Lichtführung. Zuerst
und an der dunkelsten Stelle, baute man das Allerheiligste, den aus einem Block
gehauenen Granitschrein.
Davor befindet sich ein Sockel auf diesem steht eine Barke,
mit der Gott Horus den Tempel verlassen konnte. In diesem Tempel
arbeiteten ca. 400 Priester. Bei Sonnenaufgang begaben sie sich
zum arbeiten hinein und bei Sonnenuntergang mussten sie den Tempel
wieder verlassen. Im innersten Bereich sieht man das Schutzsymbol
des Tempels. Es ist eine Sonnenscheibe, davon rechts und
links je eine Schlange. Es zeigt die Vereinigung mit der
Sonnenscheibe. Denn einmal im Jahr für vierzehn Tage wurde der
Gott Horus mit seiner Frau in einer Barke auf die höchste Stelle
des Tempels von den Priestern getragen. Dort tankten sie neue
Kraft für das nächste Jahr. Tritt man weiter nach draußen in
die anderen Hallen, so werden diese immer heller. Dies baute man
so, damit man beim Hinaustreten aus dem Tempel nicht so geblendet
wurde. Das Licht kommt durch Schächte die in die Decke eingehauen
wurden. Es gibt viele kleine Räume u. a. ein Laborraum, wo
an den noch sehr gut erhaltenen Wänden Rezepte für Gesundheit
und Schönheit stehen. Diese werden auch heute noch so
hergestellt. Viele Wände und Räume
sehen wir deshalb noch in ihrer Pracht, da diese vom Wüstensand
immer wieder zugeweht waren. Deshalb konnten sie auch von nachfolgenden
Herrschern nicht gefunden und zerstört werden. Denn trat ein
anderer Herrscher an die Macht, so meißelte er alle Gesichter
oder gar ganze Gestalten aus den Wänden heraus. Die Farben
und auch die Mumien sind bei den Griechen
nicht so gut erhalten, wie bei den Pharaonen. Da sie
wahrscheinlich nicht die selbe Herstellung dafür verwendeten und
es auch keine Überlieferung selbiger gab. Um
die gesamte Tempelanlage befindet sich eine teilweise noch
gut erhaltene Mauer, aus Nilschlamm gefertigt. Sie wurde zum
Schutz vor Hochwasser errichtet. |